Monatliches Archiv: September 2008

Unsere Webseite ist online!

Nun haben wir also auch eine eigene Seite im Internet, auf welcher Sie sich über freie Gärten, Veranstaltungen und andere Dinge informieren können. Zur Zeit ist alles noch im Aufbau, vervollständigende Inhalte werden in den kommenden Tagen und Wochen hinzugefügt, aber Sie können sich gerne bereits jetzt mit uns in Verbindung setzen – auf der Seite über den Vorstand finden Sie alle nötigen Telefonnummern/E-Mail-Adressen. Sie können uns auch einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlassen oder sich in unser Gästebuch eintragen. Wir freuen uns über jede Rückmeldung.

Fachberatung: Vielfalt

Vielfalt ist Trumpf – Auch in den kleinsten Garten passt mehr als nur langweiliges Einheitsgrün

Vielfalt schafft Lebensqualität. Das gilt auch für den Garten. Mit ein bisschen Vorplanung blüht es praktisch das ganze Jahr durch – besonders reizvoll mit alten Bauerngartensorten – und selbst ein winziger Teich wird leicht zum Anziehungspunkt für Klein und Groß.

Bäume schützen vor Lärm und Wind, sie spenden frische Luft und Schatten, helfen Vögeln bei der Nahrungssuche und dienen Insekten als Unterkunft. Frisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten hilft dem Menschen sich gesund zu ernähren.

Ein einzelner großer Baum

  • pumpt an Wasser 30.000 Liter im Jahr, das sind 80 Liter am Tag oder 5,7 Liter in der Stunde.
  • verhindert durch seine Wurzeln an Wasserabfluß 7.000 Liter im Jahr, das sind 20 Liter am Tag
  • seine Wurzeln durchziehen und lüften 1 Tonne Humusboden
  • filtern durch das Laub aus der Luft an Staub usw. 7.000 kg im Jahr, das sind 20 kg Staub am Tag
  • produziert im Durchschnitt ca. 5 kg Sauerstoff (O2) am Tag
  • verbraucht im Durchschnitt ca. 6 kg Kohlendioxid (CO2) pro Tag

Bei der Auswahl der richtigen Obstbäume für ihren Garten hilft und berät Sie unser Fachberater gern! Fragen Sie auch nach dem sach- und artgerechten Schnitt und Pflege Ihrer Obstbäume.

Ihr Rainer Schlimme

Fachberatung: Kompost

Schnickschnack lohnt nicht
Ein Komposthaufen ist der Jungbrunnen des Gartens. Welke Blätter, alte Zweige, Rasenschnitt, aber auch Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste lassen sich hier in fruchtbare Humuserde verwandeln, aus der neues Leben sprießt. Das zahlt sich für die Umwelt aus und tut auch dem Portemonnaie gut. Denn umweltbewusste Gärtner sparen nicht nur bei Mineraldüngern und Blumenerde, sondern auch bei den Müllgebühren, wenn sie als „Eigenkompostierer“ auf die Biotonne verzichten.

Kein Wunder, dass die Kompostierung immer beliebter wird. Der einfachste Weg zum Biomüll-Recycling ist der gute, alte Komposthaufen. Allerdings können Hersteller und Händler damit kein Geld verdienen – ein Grund, weshalb zunehmend neumodische und kostspielige Kompostiergeräte angepriesen werden. Damit soll alles viel schneller und besser gehen. Die Stiftung Warentest nahm neun dieser Geräte unter die Lupe. Ergebnis: sechsmal „gut“, zweimal „zufriedenstellend“, einmal „mangelhaft“. Fazit der Warentester: Wer nur unproblematische Garten- und Küchenabfälle kompostieren will, kann viel Geld sparen. Ein einfacher Holzlattenkomposter für 20 bis 40 Euro reicht für diesen Fall völlig aus. Wer auch Essensreste verwerten möchte, Angst vor Ungeziefer hat oder nur einen kleinen Garten besitzt, für den kommt ein geschlossenes Kompostgerät in Frage.

„Enttäuschend“ war für die Tester das Abschneiden der teuren, wärmegedämmten Komposter, die eine beschleunigte Verrottung versprechen. Zwar lagen die Temperaturen im Innern dieser Gefäße nicht höher als im simplen Lattenkomposter, um so mehr aber die Preise (zwischen 90 und 180 Euro). Auch von der „Kompostkugel“ sind die Experten der Stiftung Warentest nicht begeistert: Zu unhandlich und zu teuer.

Auch Rasenschnitt kompostieren

Wohin mit den großen Mengen Rasenschnitt? Immer häufiger wird dieses Problem auf Kosten der Natur gelöst. Das Schnittgut oder andere Gartenabfälle werden in zunehmenden Maße am nächstgelegenen Waldrand oder einer Brachfläche abgeladen.

Viele Gartenbesitzer haben dabei überhaupt kein schlechtes Gewissen. Doch wer sich als Naturfreund im Frühjahr über die Blütenfülle der Buschwindröschen oder Schlüsselblumen unter Bäumen freut, sollte im Sommer bedenken, dass schon eine dünne Schicht hier abgelagerter Gartenabfälle die Vielfalt zerstören kann! Gerade der oft in dichten Lagen abgekippte Rasenschnitt lässt die natürliche Bodenvegetation regelrecht ersticken. Die bei der anschließenden Verrottung freigesetzten Nährstoffe führen dann zu einer grundlegenden Veränderung des Standorts: Wo zum Beispiel im Halbschatten unter Gehölzen Frühlingsblüher oder auf einer Brachfläche Wiesenblumen wachsen konnten, kommt es jetzt zu einer starken Vermehrung von Brennnessel und Giersch. Zudem werden mit den Abfällen oft Gartenpflanzen verschleppt, diese können sich in der Natur ausbreiten und die natürliche Flora verdrängen.

Gartenbesitzer, die auf diese Weise ihre Abfallprobleme lösen, sollten wissen, dass sie damit gegen geltendes Recht verstoßen. Denn nach dem Abfall- und Naturschutzrecht ist das Abkippen von Grünabfällen in Wald und Flur eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer empfindlichen Geldbuße geahndet werden kann.

Wohin mit all dem Laub?

Jetzt ist wieder Aufräumzeit im Garten. Bäume und Sträucher müssen geschnitten, das Laub zusammengerecht werden. Gartenbesitzer sollten jedoch in dem fallenden Laub keine lästige Begleiterscheinung des Herbstes sehen, die mit Arbeit verbunden ist, sondern die Blätter liegen lassen zum Schutz von Tieren und Pflanzen. Denn mit Hilfe von Laub, Ästen und Zweigen können Gartenbesitzer ihre Gärten im wahrsten Sinne des Wortes „beleben“.

Zusammengerechte Laubhaufen sind für viele Tiere eine notwendige Überwinterungshilfe. Zum Beispiel für Igel und die Larven vieler Schmetterlinge. Verteilt auf Beeten und unter Bäumen finden dort Regenwürmer, Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und Falter einen Unterschlupf.

Igel, die jetzt mit der Suche nach einem Platz für den Winterschlaf beginnen, nutzen Laub- und Reisighaufen gerne als Schutz vor der kalten Jahreszeit ebenso wie viele Kleinlebewesen, die sich dorthin zurückziehen. Am eindrucksvollsten präsentiert sich so ein Reisighaufen dann im Frühjahr: Zaunkönig und Rotkehlchen, Erdkröte, Spitzmaus und ein Millionenheer an Insekten und Spinnen machen den Haufen zu einem richtigen „Tierhotel“. Das ist nicht nur ein spannendes Beobachtungsfeld für alle Naturfreunde, sondern auch eine Stütze für jeden Gärtner. Viele dieser Tiere sind nämlich nützliche Helfer beim biologischen Pflanzenschutz. Diese Kleintiere sind unerlässliche Helfer, was die Bodenaufbereitung angeht und dienen als Nahrung für Vögel im Winter.

NABU appelliert, bei Aufräumarbeiten im Garten auf Laubsauger zu verzichten

Die ökologischen Schäden die motorisierte Laubsauger anrichten, die durch die Gärten mit der Lautstärke eines Presslufthammers rattern, sind dagegen enorm: Millionenfach werden Kleinstlebewesen zusammen mit dem Laub aufgesaugt und zerstückelt. Für den Sog werden Luftgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern und Saugleistungen von etwa zehn Kubikmeter pro Minute erzeugt. Vor allem Käfer, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln und Amphibien können sich kaum dem Turbo-Blas- und Saugstrom widersetzen. Bei Laubsauggeräten mit Häckselfunktion werden die Tiere und Insekten meist im gleichen Arbeitsgang zerstückelt. Laubsauger mit Verbrennungsmotor stoßen darüber hinaus gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus.

Deshalb besser auf Laubsauger verzichten und lieber zu Besen und Rechen greifen oder das Laub insbesondere unter Sträuchern und Bäumen liegen lassen. Schließlich ist der Laubfall kein Abfall, sondern eine hervorragende Recyclingmethode der Natur. Wer für einen Laub- oder Reisighaufen nicht genügend Platz in seinem Garten hat, der sollte sich einen Komposthaufen zulegen oder das Laub in die Biotonne zu geben. So kann es dem Nährstoffrecycling zugeführt und im nächsten Frühjahr als wertvoller Kompost wieder auf Pflanzbeete ausgebracht werden.

Ihr Rainer Schlimme